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Rund 200.000 Kubikmeter Wasser wurden beim Einsatz am 14. September rückgestaut. ©Fotokerschi
Nach den verheerenden Überschwemmungen im Kremstal im August 2002 wurde eine wichtige Initiative gestartet: Die Gründung eines gemeinsamen Verbands der Krems- und Sulzbachgemeinden, um zukünftige Starkregenereignisse besser bewältigen zu können. 18 Gemeinden schlossen sich zusammen und setzten in gemeinsamer Planung das Rückhaltebecken Krems-Au um.
Am 25. Mai 2024 war es dann soweit: Das 42 Millionen Euro teure Rückhaltebecken im Gemeindegebiet von Nußbach und Wartberg an der Krems wurde feierlich eröffnet. Das Bauwerk schützt bei einem 100-jährigen Hochwasserereignis rund 650 Wohnobjekte und Betriebe – mit einem klaren Fokus auf den Schutz der Gebäude selbst. Der beeindruckende Damm, der bis zu 9,5 Meter hoch ist und sich über 1,9 Kilometer erstreckt, kann im Notfall etwa 2,6 Millionen Kubikmeter Wasser zurückhalten – ein Volumen vergleichbar mit dem Almsee.
Nach ersten kleineren Einsätzen im April und Dezember 2023 kam das Rückhaltebecken am 14. September 2024 erstmals in vollem Umfang zum Einsatz. Gesteuert wird es nach einem exakt abgestimmten Plan, dem sogenannten Beckenbuch. Alle Maßnahmen werden dabei durch Pegelmessungen an verschiedenen Stellen der Krems, insbesondere bei Wartberg und Kremsmünster, überwacht. Auch die Einzugsgebiete, wie etwa der Nußbach, werden dabei berücksichtigt.
Dank der durchdachten Steuerung konnte das Wasser im September kontrolliert abfließen, ohne dass es zu Schäden an den Objekten kam. Der Rückstau wurde präzise dann eingeleitet, als die Pegelmessungen zeigten, dass eine Überschwemmungsgefahr bestand. Dabei war es wichtig, den Stauraum für mögliche längere Regenfälle nicht zu früh zu belegen, um den umfassenden Schutz weiterhin gewährleisten zu können. Auch bei der Entleerung des Beckens wird darauf geachtet, dass nur die maximal verträgliche Wassermenge abgeleitet wird.
Beim Einsatz im September wurden etwa 10 % des gesamten Volumens genutzt und rund 200.000 Kubikmeter Wasser zurückgehalten. Die Entleerung des Beckens erfolgte in der Nacht zum 15. September. Die Steuerwarte am Grundablass war während dieser Zeit rund um die Uhr besetzt, um jederzeit eingreifen zu können.
Das Fazit des Obmanns des Schutzwasserverbands, Bürgermeister Gerhard Gebeshuber aus Nussbach, fällt positiv aus: „Das Rückhaltebecken hat sich im Ernstfall bewährt und genau das getan für was es gebaut wurde: Hochwasserschäden verhindern. Ein großer Dank gilt allen Beteiligten, von den Grundeigentümern über die Planungs- und Baufirmen bis hin zu den beteiligten Gemeinden und ihren Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern.“
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