Ergebnis Umfrage Straßenbeleuchtung Oktober/November 2019

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Im Leitbild-Prozess zum „Zukunftsprofil“ entstand die Idee einer Internet-Umfrage über die Straßenbeleuchtung in Kremsmünster. Der Hintergrund der Idee war Energieeinsparung und das Thema der Lichtverschmutzung. Gleichzeitig wurde ein neues elektronisches Verfahren getestet, welches nicht nur ein Ja oder Nein ermöglichte, sondern auch gleichzeitig eine Regionalisierung. Schließlich war es dann im Oktober/November 2019 möglich, im Internet über die Software „Bürgercockpit“ abzustimmen. Insgesamt wurden 236 Stimmen abgegeben, davon

  • 72 % = 169 Stimmen für „die Straßenbeleuchtung weiterhin auch die ganze Nacht (abgesenkt) eingeschaltet zu lassen“
  • 28 % = 67 Stimmen für „die Straßenbeleuchtung zwischen 23:00 und 05:00 völlig abzuschalten“

Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ war, so ergab sich doch ein klares Stimmungsbild in allen fünf Gebieten (siehe Grafik). Übrigens wurden auch jene Meinungen von Bürgern aus Kremsmünster miteinbezogen, die aus technischen Gründen nicht an der Abstimmung teilnehmen konnten/wollten und sich schriftlich an die Gemeinde wandten. In den mehr als 50 textlichen Kommentaren war es überwiegend die Sicherheit in der Nacht, die den Ausschlag für die Beibehaltung der Beleuchtung gab.

Der Gemeindevorstand beschäftigte sich am 3. Dezember mit den Thema und entschied einstimmig, alles so zu belassen wie es ist. Das bedeutet, dass die Straßenbeleuchtung dämmerungsabhängig ein- und ausgeschaltet wird und von 23 Uhr bis 5 Uhr morgens auf 50 % abgesenkt wird.

Danke jedenfalls allen Teilnehmern an der Umfrage bzw. allen jenen, die ihre Meinung bekannt gaben.

 

Die Straßenbeleuchtung in Kremsmünster – alle Details
Seit über 60 Jahren wird in Kremsmünster im Zentrum und in den Siedlungsgebieten die Straßenbeleuchtung fast flächendeckend eingesetzt. Bereits seit den 70iger Jahren war es in Kremsmünster üblich, die mit mindestens zwei Neonröhren ausgestatteten Lampen ab Mitternacht auf 50% der Lampen zu reduzieren und ab 5Uhr früh wieder im vollem Umfang leuchten zu lassen. Damals funktionierte die Ein- und Ausschaltzeit über einen Dämmerungsschalter.

2001 nahm die Gemeinde erstmals an einem Contractingprojekt (Energieeinsparungsprogramm) teil, bei dem die Straßenbeleuchtung einen wesentlicher Bestandteil der Einsparungen darstellte. Hier wurde neben neuen energiesparenden Neonröhren auch eine elektronische Spannungsabsenkung umgesetzt. Dabei konnte der Stromverbrauch bei gleicher Ausleuchtung der Wege und Straßen um 30 % gesenkt werden.

Im Jahr 2013 wurde die doch in die Jahre gekommene Straßenbeleuchtung generalsaniert. Neben den 24 Verteilerkästen wurde auch über 100 Masten saniert und 713 Leuchtkörper ausgetauscht. Dies bedeutete, dass in Kremsmünster - bis auf die damals gerade 8 Jahre alte Straßenbeleuchtung auf der B122 Höhe Spar (Natriumdampflampen) - alle Lampen erneuert und auf die neue LED-Beleuchtung umgebaut wurden. Nicht erneuert wurden die Erdkabel und einige Masten, da die Kosten ansonsten den Rahmen einer knappen Million Euro gesprengt hätten. Die Abschaltzeiten wurden neu gereget: alle Verteiler werden über die Frankfurter Atomuhr angesteuert. Die Lampen leuchten während der Hauptschaltzeit bis ca. 23 Uhr mit 80% der Leuchtkraft und senken dann bis ca. 5 Uhr auf 50% der Leuchtkraft ab, danach wird sie wieder auf 80% hoch.

Wie zufrieden ist die Gemeinde mit der vor 6 Jahren getroffenen Entscheidung? Es war ein Erfolg: die Anlagensicherheit wurde hergestellt, es wurden in den letzten 6 Jahren nur 3 Lampen aufgrund eines technischen Defektes ausgetauscht. Beleuchtungsausfälle entstehen eigentlich nur mehr, wenn Muffen (verursacht weil sie abgebaggert wurde, oder weil die Beleuchtung umgestellt werden muss) undicht werden und dadurch Feuchtigkeit eintritt und einen Kurzschluss verursacht.

Mit all diesen Maßnahmen konnten die Kosten und der Stromverbrauch um 50% oder €20.000,-- pro Jahr gesenkt werden. Die Wartungs- und Reparaturkosten wurden ebenfalls von 44.000 Euro auf 15.000 Euro jährlich verringert. Ein Detail am Rande: Von den Verantwortlichen der Wettermessstation in der Sternwarte des Stiftes Kremsmünster wurde der Gemeinde im Jahr 2013 bestätigt, es sei „finsterer geworden und die Beobachtung der Sterne funktioniert wieder besser“, weil das Licht nun stärker auf die Straße gerichtet ist.